Mehr als 50 Jahre Schne-frost-Erfolgsgeschichte

Oder: Wie die Kartoffel zum Superstar wurde

Schne-frost blickt auf fast 70 Jahre Unternehmenshistorie zurück. Angefangen hat die Geschichte mit einem Großhandel für Saat- und Speisekartoffeln, heute ist das Unternehmen ein innovativer Produktionsbetrieb für tiefgefrorene Kartoffel- und Gemüsespezialitäten.

Ernst-Rainer Schnetkamp ist Inhaber und Geschäftsführer von Schne-frost und leitet das Unternehmen in zweiter Generation. Sein Credo: Innovation, Qualität und Service.

Frühe 1950er
Von der Landwirtschaftsfachschule direkt in die Landwirtschaftskammer Oldenburg – dort war der damals 28-jährige Agrarwirt Ernst Schnetkamp bereits mehrere Jahre im Bereich Kartoffelanbau tätig. Hauptthema: Anerkennung von Saatgut. Allmählich wächst die Idee, ein eigenes Unternehmen für Saatkartoffelanbau und Saatgutvermehrung aufzubauen.

1954
Ernst Schnetkamp wagt den Sprung in die Selbstständigkeit und gründet eine Großhandlung für Saat- und Speisekartoffeln: das Südoldenburger Kartoffelhaus. Sortiert und aufbereitet werden die Früchte auf dem elterlichen Hof in Evenkamp bei Löningen. Die Keimzelle des heutigen Unternehmens.

Mitte 1950er
Die Deutschen konsumieren immer weniger Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, vielmehr landen Fleisch, Eier, Gemüse und Obst auf den Tellern. Der Kartoffelanbau und die Nachfrage nach Saatkartoffeln sinken – insbesondere in der Region Südoldenburg. Ernst Schnetkamp sieht diese Entwicklung als Herausforderung, nicht als Problem. Er erkennt die Potenziale der herkömmlichen Kartoffel – und die Chancen, neue und marktfähige Produkte herzustellen.

1958
Für mehr Effizient entsteht am alten Güterbahnhof in Löningen ein Sortierbetrieb. Moderne Anlagen erfassen, sortieren und bereiten Saatkartoffeln auf, sie werden gelagert und versandt. Schon bald gehört die Firma zu den führenden in der Region. Auf dem Markt revolutioniert Schnetkamp zudem mit seinem System des Vertragsanbaus. Idee: Schon Monate vor der Ernte erteilen Großverbraucher ihre Aufträge. Während sie mit festen Preisen kalkulieren, haben die Landwirte sichere Abnahmegarantien in der Erntezeit.

Frühe 1960er
Lebensmittel tiefkühlen und gleichzeitig alle Nährstoffe erhalten: Diese Form der Konservierung hält Einzug in Deutschland. Ernst Schnetkamp wagt den Schritt in ein neues Geschäftssegment. Aber: Bevor ein Produkt auf den Markt kommt, stehen viele Experimente, technische Anlagen müssen geplant und gebaut, ein geeignetes Gefrierverfahren gefunden werden.

1963
Das Südoldenburger Kartoffelhaus wächst – und zwar um die Herstellung und Lagerung tiefgefrorener Kartoffelprodukte. Neben einer Pommes Frites-Linie wird auf einer Bratanlage der beliebte deutsche Kartoffel-Reibekuchen als erste Kartoffelspezialität produziert. Rund um die Uhr verarbeiten moderne Produktionsanlagen die frischen Knollen zu Tiefkühlprodukten. Echte Pionierarbeit für das Unternehmen und die Region. 1963 entsteht außerdem eine eigene Handelsmarke: die Geburtsstunde von „Schne-frost“. Das Wortspiel aus den Begriffen „Schnetkamp“ und „Frostung“: Mit dem Schne(e) kommt der Frost – und die Tiefkühlkost.

1964
Die Firma Schnetkamp wird unter der neuen Bezeichnung „Schne-frost“ ins Handelsregister eingetragen. Kartoffelprodukte der Marke „Schne-frost“ sind am Markt dermaßen erfolgreich, dass die Produktionskapazitäten bald auf das Dreifache ausgeweitet werden.

1968
Weil die Produktion am alten Güterbahnhof zu klein ist, wird ein neues Werk in Löningen gebaut. Die Produktionsanlagen werden von Anfang an nach den modernsten Erkenntnissen der Nahrungsmittelindustrie und auf Basis der langjährigen Erfahrungen am Stammwerk geplant. Viele Ideen für eine rationelle Verfahrenstechnik steuerte Ernst Schnetkamp persönlich bei.

1969 
Eine neue Linie für Pommes Frites wird installiert - in den nächsten Jahren folgt eine weitere Pommes FritesLinie sowie Produktionsstraßen für Kroketten, Klöße und Kartoffelpuffer sowie ein weiteres Tiefkühlhaus.

1970
Im neu bezogenen Werk II wird eine eigene Abteilung für Entwicklung und Sensorik eingerichtet – einer der Erfolgsfaktoren des Unternehmens. In den Folgejahren etabliert sich Schne-frost zu den führenden Produktentwicklern auf dem europäischen Markt.

1984
Eine neue Produktionshalle für Kartoffelspezialitäten wird gebaut – und damit vier neue Produktionslinien.

1989
Die neue Marke Dr. Schnetkamp Vollwertkost wird durch Dr. Hildegard Schnetkamp gegründet.

Frühe 1990er
Bis 1990 war die qualitätsmäßige Sortierung der ganzen Kartoffeln sowie der daraus produzierten Schnittprodukte noch echte Handarbeit. Mit Beginn der 1990er Jahre werden nach und nach an jeder Produktionslinie computergesteuerte, optische Sortieranlagen eingesetzt – schnelleres, rationelleres und effektiveres Arbeiten.

1994
Ein neues vollautomatisches, computergesteuertes Tiefkühlhochregallager mit etwa 7000 Palettenstellplätzen wird in Betrieb genommen.

2000
Die Geschäftsleitung wird von Ernst-Rainer Schnetkamp übernommen, dem Sohn des Firmengründers. Zwei einzigartige Reibekuchen-Bratanlagen und eine Kloßlinie werden gebaut. Das Schne-frost Werksgelände erstreckt sich heute auf einer Fläche von circa 100.000 Quadratmeter, wovon derzeit 30.000 Quadratmeter bebaut sind. Jährlich werden ca. 70.000 Tonnen Fertigware hergestellt.

2003
Aus Dr. Schnetkamp Vollwertkost wird AVITA, Plant Based Produkte für die große Zielgruppe der Vegetarier, Veganer sowie Flexitarier.

2006
Die ersten Pommes Frites für die Mikrowelle werden produziert.

2008
Schon ein Jahr zuvor startet die erste BIO-Produktion. Im folgenden Schritt wird eine neue Anlage für diese Produkte sowie für fettreduzierte Waren in Betrieb genommen.

2011
Schne-frost übernimmt Snackmaster Tiefkühlprodukte GmbH & Co. KG mit der Marke Schwarmstedter.
Eine neue Kartoffelsortieranlage wird gebaut und in Betrieb genommen – die Kapazität: 79 Tonnen pro Stunde.

2015
Nachdem zuvor ein modernes Heißwasserspeichersystem angeschafft wurde und der neue Bau des Sozialbereichs abgeschlossen wurde, richtet die Firma ihre internationalen Aktivitäten neu aus – und erweitert sie. Investitionen im Bereich der optischen Sortierung und der Robotertechnik an der Pommes-Frites-Produktionslinie markieren einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte.

2016
Zukunft heißt auch: Nachhaltigkeit. Deshalb nimmt Schne-frost zwei neue Gasturbinen zur Biogasverstromung in der Kläranlage in Betrieb.

2019
Neben Schwarmstedter und Avita startet Schne-frost mit einer dritten Marke im Lebensmitteleinzelhandel: Unter Snackmaster findet man ab sofort leckeres Fingerfood wie Mikrowellen-Pommes, Potato Pockets und Rösti Fries

2020
Inbetriebnahme einer neuen Logistikhalle und Bau einer neuen Spezialitätenlinie

2022
Installation einer Photovoltaikanlage auf der neuen Logistikhalle, dadurch kann diese klimaneutral betrieben werden
Inbetriebnahme zwei zusätzlicher Warmwasserspeicher
Bau eines neuen Wasserwerkes

Heute
Die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Kunden im Industriegeschäft, Heimdienst, Lebensmitteleinzelhandel und Foodservice hat dazu beigetragen, dass Schne-frost heute mit circa 250 Produkten und Rezepturen zu den innovativsten Unternehmen mit höchstem Qualitätsanspruch auf dem Sektor der tiefgefrorenen Kartoffelspezialitäten zählt.